AKTUELLES
+++ Neue Mitglieder für unseren Verein
+++ Vorstand neu gewählt
+++ Schwimmkurs doch noch beendet – und schon wieder begonnen
+++ Sozialausschusssitzung: Rundumschlag gegen Flüchtlingshelfer
+++ Sprachförderung für Erwachsene
+++ Schülerhilfegruppe wieder aktiv
+++ Flüchtlingshilfe.Langenfeld unterstützt Inklusionsmaßnahmen
+++ Herausforderung Arbeitsmarkt
+++ Schüler in den Heimen während der Schullockdowns abgehängt
+++ Jo und die Gründung der Fahrradgruppe – Wie sich alles zusammenfügte
+++ Schultütenaktion lässt Kinderaugen strahlen
+++ Was noch fehlt: Finale Ehrenamtspreisverleihung Flüchtlingsrat NRW
Die Flüchtlingshilfe.Langenfeld freut sich über neue Vereinsmitglieder. Es handelt sich um zwei junge Frauen, die schon in früheren Zeiten Kontakt zu uns hatten. Azuman Yorulmaz ist eine Flüchtlingshelferin der ersten Stunde. In der Anfangszeit hat sie als Kurdisch-Übersetzerin geholfen. Nach einer familiär-bedingten Pause wird sie nun wieder bei uns tätig. Sie kennt die Arbeit und unsere Zielgruppe. Mays Shekhali ist Palästinenserin. Sie kam mit der ersten Flüchtlingswelle 2015 nach Deutschland. Inzwischen verfügt sie über ein C1-Deutschzeritifikat und ist berufstätig. Beide möchten im Rahmen ihrer Mitarbeit in der Flüchtlingshilfe. Langenfeld Projekte initiieren, bei denen besonders Frauen und Kinder aus Migrantenfamilien unterstützt und gefördert werden.
Satzungsgemäß fanden im Rahmen der ordnungsgemäß einberufenen Mitgliederversammlung am 4. Oktober Vorstandswahlen statt. Nach seiner Wahl wird Frank Schöler die Aufgabe des ersten Vorsitzenden der Flüchtlingshilfe.Langenfeld e.V übernehmen. Er tritt die Nachfolge von Harry Mogge an, der sein Amt nach vielen Jahren engagierter Arbeit für den Verein niederlegte und auch nicht mehr als Mitglied des Vereins zur Verfügung steht. Vorstand und Mitglieder haben Grund, ihm für seine Leistungen in der Vorstandsarbeit, innerhalb der Fahrradgruppe sowie der Aufrechterhaltung des konstruktiven Dialogs mit der Stadt Langenfeld zu danken. Luise Pawlowsky wurde für das Amt der zweiten Vorsitzenden wiedergewählt. Neue Schatzmeisterin ist Sabine Schöler, die die bisherigen Aufgaben von Frank Schöler übernimmt.
Der Schwimmkursabschluss wird gefeiert
Ein Schwimmkurs für Flüchtlingskinder, der im August 2019 begonnen hatte, wurde zur fast unendlichen Geschichte. Nachdem der Kurs im März 2020 wegen des Corona-Lockdown abgebrochen werden musste und im Dezember 2020 wegen des nächsten Lockdowns nicht wieder aufgenommen werden konnte, ist nun der Abschluss doch noch gelungen.
Durch die Unterstützung von Margarete Meyke und dem Trainerteam der Behinderten Sport-Gemeinschaft (B-G-S) Langenfeld konnte in der letzten Woche der Sommerferien ein Intensivkurs stattfinden, der von 13 Kindern besucht und überwiegend mit dem Seepferdchen abgeschlossen wurde. Am 15. August 2021 fand in Dinos Sportcafé eine Abschlussfeier statt mit allen Schwimmern, Eltern und Geschwistern und dem Trainerteam.
Viele der teilnehmenden Kinder haben dabei die Begeisterung für den Schwimmsport wieder entdeckt und werden weiter machen. Auch in Zukunft werden wir wieder versuchen, Schwimmkurse zu organisieren und Flüchtlingskindern das Schwimmen nahe zu bringen.
Ganz überraschend konnten wir nun in den Herbstferien neue Kurse mit der B-G-S aufnehmen. Fast 20 junge Menschen zwischen 6 und 18 Jahren, die schon auf unseren Wartelisten schlummerten, konnten wir in drei altersgerecht aufgeteilten Kursen ins Wasser lassen.
Die erste Beigeortnete der Stadt Langenfeld Frau Marion Prell nutzte die Sozialausschusssitzung am 8. September zu einem rustikalen Angriff auf Flüchtlingshelfer in Langenfeld. Obwohl sie die präzise Ansprache unseres Vereins vermied, wird doch suggeriert, dass unser Verein sich in verschiedener Weise gegen die Verwaltung positioniert habe. Ihre massive und für die Flüchtlingshilfe.Langenfeld nicht nachvollziehbare Kritik an Flüchtlingshelfern wurde im Protokoll der betreffenden Sitzung in breiter Form öffentlich gemacht. Es ist unter dem Link: Sitzung 17/7 (pv-rat.de) abrufbar. Von Interesse ist insbesondere der Punkt 7 des Protokolls.
Was auch immer der Anlass war in für uns in erschreckender Weise gegen Flüchtlingshelfer in Langenfeld und unseren Verein gewesen sein mag, die Ursachen können nicht in unserem Verein gesehen werden. Wir halten Gesprächswege ein und halten uns an Zusagen. Davon profitiert auch Frau Prell.
Mit einem Brief an alle Fraktion des Stadtrates sowie an den Bürgermeiste der Stadt sowie an die erste Beigeordnete wollen wir als Flüchtlingshilfe.Langenfeld jetzt unsere Sicht der Dinge darlegen. Näheres dazu werden wir auf unserer Homepage in Kürze veröffentlichen.
Nach wie vor ist die Unterstützung des Spracherwerbs für Erwachsene Flüchtlinge eine der wichtigsten Aufgaben der Flüchtlingshilfe.Langenfeld. Besonders hier werden nach dem langen Corona-Lockown Defizite deutlich. Derzeit läuft die Unterstützung wieder langsam an. Die Volkshochschule Langenfeld ermöglichte es uns, jeweils montags und mittwochs in einem Raum individuelle Nachhilfe anzubieten. In der Unterkunft an der Albert-Einstein-Straße 27 ist jeweils dienstags schon seit längerer Zeit eine Nachhilfestunde eingerichtet worden. In den anderen Unterkünften an der Theodor-Heuss-Straße sowie am Winkelsweg wird noch nach geeigneten Räumen gesucht. Da in der Erwachsenen-Nachhilfe aufgrund der unterschiedlichen Sprachniveaus vorrangig Einzelbetreuung gefragt ist, werden noch ehrenamtliche Helfer gesucht, die uns unterstützen. Bei Interesse bitte per Email unter kontakt@fluechtlingshilfe-langenfeld.org melden.
Nach der langen Phase der Corona-Restriktionen hat die Schülerhilfegruppe ihre Teamarbeit wieder aufgenommen mit einer Sitzung der HelferInnen am 31. August 2021. Die Sitzung diente vorrangig einer Bestandsaufnahme nach den Lockdowns und den damit verbundenen Schulschließungen.
Zunächst wurden Besuche der Schulkinder in den Heimen beschlossen, um deren Erlebnisse während des Schullockdown zu erfahren und Defizite in der Beschulung zu erfassen. Dabei arbeiten wir mit dem Verein Soziale Brennpunkte zusammen, der schon seit Jahren unser Kooperationspartner in Sachen Nachhilfe und Schülerentwicklung ist.
In Anbetracht der besonderen und bislang nicht vergleichbaren Situation geht es uns darum, die Entwicklung von Nachhilfemaßnahmen und die Sicherstellung der Einbeziehung der Schüler in die Aufholprogramme der Schulen in den Fokus zu nehmen.
Selbstverständlich müssen wir davon ausgehen, dass die Isolierung der Heimkinder durch die Schulschließungen und auch die diversen quarantänebedingten Schließungen der Heime nicht nur deren schulisches Fortkommen behindert haben, sondern auch die gesellschaftliche Teilhabe und die Sprachentwicklung beeinträchtigten.
Zur Verbesserung der Integrationslage wollen wir die Jugendlichen verstärkt durch Projekte wie den Aufbau einer Jugendgruppe zur aktiven Anteilnahme und Stärkung der Einbeziehung in gesellschaftliche Strukturen und Partizipationsmöglichkeiten motivieren.
Die Zusammenarbeit mit der Behinderten Sport-Gemeinschaft (B-S-G) hat spontan zur Unterstützung von Inklusionsaktivitäten und integrativen Sportmaßnahmen geführt. Ein Angebot der B-S-G im Fußball konnten wir durch die Beteiligung von interessierten Flüchtlingen zu einem nachhaltig integrativen Erlebnis werden lassen. Hier spielen nun Menschen verschiedener Geschlechter, verschiedener Altersgruppen und verschiedener körperlicher und psychischer Konstitution zusammen.
Auch ein integratives Bewegungsangebot an der Peter-Härtling-Grundschule konnten wir durch die Vermittlung von Kindern aus dem Flüchtlingsheim an der Albert-Einstein-Straße unterstützen.
Für die von uns betreuten Menschen mit Fluchthintergrund erwarten wir hiervon neben der körperlichen Betätigung auch ein verbessertes Verständnis für integrative Aktivitäten und Nachhaltigkeit im gesellschaftlichen Zusammenleben.
Die Arbeitsgruppe Qualifizierung hat sich erstmals seit den Corona-bedingten Einschränkungen wieder zu einer Teamsitzung am 30. August 2021 zusammen gefunden. Auch während der Kontaktbeschränkungen und Schließungen öffentlicher Bereiche, zu denen ja auch die Wohnheime der Flüchtlinge, die Volkshochschule und andere Einrichtungen von Bildungsträgern gehörten, waren wir mit Flüchtlingen außerhalb und innerhalb der Heime in Verbindung und haben zahlreiche Einzelberatungen durchgeführt. Die Heime konnten wir während der gesamten Zeit, sofern sie nicht komplett geschlossen waren, allerdings nur in Einzelfällen und nach vorheriger Anmeldung beim Sozialamt betreten.
Die Aufgaben aktuell und in Zukunft liegen immer wieder in der Unterstützung bei der Eingliederung in den Arbeitsmarkt. Hierbei geht es auch um die Verbesserung des Aufenthaltsstatus für geduldete Personen und die Beschaffung von Arbeitserlaubnissen für Geduldete. Einen besonderen Fokus wollen wir auf alleinerziehende Mütter und alleinstehende junge Männer ohne ausreichende Sprachzertifikate legen.
Des weiteren wird es um die Verbesserung der Qualifizierung, die Aufarbeitung der Qualifikation und der Berufserfahrung sowie der Anerkennung von vorhandenen Zeugnissen gehen. Insbesondere bei dem ersten Thema ist die Zielgruppe überwiegend in den Heimen anzutreffen.
Wir freuen uns sehr, dass es uns gelungen ist, trotz der schwierigen Situation während der Lockdowns mehrere Arbeits- und Ausbildungsplätze zu vermitteln. Des weiteren sind auch einige interessierte HelferInnen zu uns gestoßen, die wir nun zügig in die praktische Arbeit einbeziehen werden.
Die Schülerinnen und Schüler mit Wohnort in den Flüchtlingsheimen haben stark unter den Schulschließungen gelitten. Hinzu kam, dass viele auch durch Quarantäne in den Heimen weitere Ausfallzeiten hatten.
Wir haben insg. 52 Schülerinnen und Schüler im Alter von 10 bis 18 Jahren befragt und ihre Erfahrungen während der Lockdowns erfasst. 49 der Befragten waren letztendlich relevant für das Thema und konnten Auskünfte geben.
Etwa ein Viertel der Befragten konnte am Online-Unterricht teilnehmen, das sind 12 Jugendliche, 8 von ihnen erhielten ein Laptop von der Schule. Weitere 7 Schülerinnen und Schüler, das sind ung. 15%, erhielten Lehrmaterial, konnten die Betreuungsangebote der Schulen nutzen oder sich mit eigenen Mitteln helfen.
10 Schülerinnen und Schüler beklagen unzureichende WLAN-Versorgung in den Heimen, Netzzugang sei teilw. nicht möglich (allerdings werden die Netze auch nach 20 Uhr abgeschaltet) oder die Qualität nicht ausreichend, um angebotene Datenmengen vom Schulserver herunterzuladen.
Das ernüchternde Ergebnis der Befragung ist, dass nur etwa gut ein Drittel der befragten Schülerinnen und Schüler während der Schulschließungen systematisch an Unterrichtsangeboten der Schulen teilnehmen konnte. Nach Wiedereröffnung der Schulen nehmen etwa 20% der Befragten an Aufholprogrammen der Schulen teil.
Abschiedsfeier für Jo Ruppel
Jo Ruppel, von Anfang an in der Flüchtlingshilfe aktiv, hat sich entschieden, seinen Lebensmittelpunkt von Langenfeld nach Hessen zu verlegen, wo seine Enkelkinder sich darüber freuen, dass der Opa in ihrer Nähe ist.
Im Juni 2015 sammelte eine Gruppe von Schüler*innen gebrauchte Fahrräder, um sie an Flüchtlinge zu spenden. Die Räder waren stark reparaturbedürftig und wurden in einem Kellerraum des Konrad Adenauer Gymnasiums gelagert.
Etwa Mitte Juni 2015 kam Frank Schöler (Mitgründer der Flüchtlingshilfe) mit Jo Ruppel (ADFC Mitglied) ins Reparaturcafe der evanglischen Kirchengemeinde an der Stettiner Straße, um Harry Mogge, zuständig für Fahrräder, zu fragen, ob er gemeinsam mit Jo die Räder reparieren würde.
Da der Raum in der Stettiner Str. nur an bestimmten Tagen zu nutzen war, gestaltete sich der Start etwas schwierig, aber es war zu machen. Dann gesellte sich Franz Beihs zur Fahrradgruppe. Er beschaffte einen Container, der zur Lagerung und zum Arbeiten genutzt werden konnte.
Zwischenzeitlich hatten Frank Schöler und Hubert Müller Verhandlungen mit dem DRK Langenfeld aufgenommen. Auf DRK-Gelände konnten in einen von dem DRK zur Verfügung gestellten großen Zelt und in einem verschließbaren Container Fahrräder gelagert und repariert werden. Zu fast jeder monatlichen Ausgabe standen manchmal mehr 15 Räder zur Verfügung.
Zur Gruppe gehörten inzwischen auch Christoph Lebelt, Rainer Schlatmann, Hans-Willi Buhl, Volkmar Keller und Karl Lohweber. Karl kümmert sich zusammen mit Hubert auch um das Organisatorische, wie Erfassung und Verteilung der Räder. Nicht zu vergessen ist auch Luise Pawlowsky, welche immer einen sehr guten Kontakt zu den Flüchtlingsfamilien hat und Bedarfe zeitnah meldet.
Die Reparierenden haben auch teilweise die Räder mitgenommen und Zuhause im Keller oder der Garage wieder verkehrssicher gemacht. Vor allem Jo hat viel repariert und außerdem hat er mit den Geräten des ADFC auch die Räder codiert. Die Codierung haben Jo und Harry entworfen und mit der Polizei Langenfeld abgestimmt.
Beim Umzug vom DRK-Gelände in die Leichtbauhalle der Stadt Langenfeld half auch Jo sehr tatkräftig mitgeholfen, Jo's Frau spendete Gardinen für die Fenster.
Zur Gruppe gehören heute auch noch Hans Seelen, Claus-Peter Esch und Georg Zunser. Nicht zu vergessen ist auch unsere ‚Logistikabteilung‘, bestehend aus Lothar Portugall und Hans-Josef Gladbach als Mitglieder St. Sabastianus Schützenbruderschaft Richrath.
Leider muss auch erwähnt werden, dass mit Franz Beihs und Hans-Willi Buhl zwei tatkräftige Helfer der Fahrradgruppe bereits verstorben sind.
Auch in diesem Jahr organisierte das Sachmittelteam um Irene Schröder erfolgreich eine Schultütenaktion für Einschulungskinder aus in Langenfeld lebenden Flüchtlingsfamilien. Die Organisation und Kommunikation war wegen der Coronabeschränkungen nicht leicht. So mussten Einladungen zur Übergabe per WhatsUp verschickt werden.
Dennoch konnten sich acht Kinder über ihre gefüllte Schultüte freuen. Neben Süßigkeiten waren eine Zahnbürste und Zahnpasta dabei. Große Nachfrage gab es bei den von Langenfelder Bürgern gespendeten, gebrauchten aber noch sehr gut erhaltenen Tornistern. Wer es wünschte, bekam noch ein neues Paar Turnschuhe für den Schulsport hinzu, die im Schuhfachgeschäft begleitet von Sabine Schöler angepasst wurden.
Große Freude bereiteten auch die 30 vom Skiclub Adler gespendeten Sport-Bälle, die schnell verteilt waren.
Nach wie vor werden in begrenztem Umfang gebrauchte Kinderkleidung sowie Haushaltsgegenstände an Bedürftige verteilt. Lockdownbedingt ist das Depot derzeit jedoch übervoll. Um Bestände abzubauen, gibt die Flüchtlingshilfe.Langenfeld einen Teil der Ware an die Deutsche Kleiderstiftung weiter. Auch hier erfüllen die Sachspenden von Langenfelder Bürgern ihren Zweck.
Am 26. Juli 2021 fand die Online-Verleihung des Ehrenamtspreise des Flüchtlingsrats NRW statt. Nominiert für den Preis waren der Flüchtlingsrat Krefeld, die Flüchtlingshilfe Langenfeld, die Band „Sommerhaus“, SOFRA Cologne, der Patenschaftskreis für Flüchtlinge Fröndenberg, der Freundeskreis Eilmser Wald e.V., Bianca Jarisch und Hans-Joachim Schwabe. Über diese acht Initiativen und engagierten Einzelpersonen wurden Filmportraits von Studierenden der Bergischen Universität Wuppertal, Fakultät für Design und Kunst, Fachbereich Mediendesign unter Leitung von Prof. Erika von Möller, im Rahmen eines Seminares gedreht.
Nach Präsentation der Filme aller acht vorausgewählten Initiativen und Einzelpersonen und kurzen Interviews mit allen Nominierten verkündete Ingo Pickel, Vorstandsmitglied des Flüchtlingsrat NRW, die Preisträger:in für den Ehrenamtspreis des Flüchtlingsrats NRW. Die Preisskulptur und 500 Euro gingen an SOFRA Cologne, eine selbstorganisierte LSBTIQ* Gruppe von und für Geflüchtete und Migrant*innen aus Köln.
An dieser Stelle gratulieren wir den Initiatoren von SOFRA Cologne herzlich. Auch wir als Flüchtlingshilfe. Langenfeld dürfen stolz darauf sein, es mit der Dokumentation unserer Leistungen bis in die Endrunde geschafft zu haben.
Mehr Infos unter: https://www.frnrw.de/fileadmin/frnrw/media/Ehrenamtspreis_2020/20210721_Bericht_Website.pdf
Am 18. April berichtete die Rheinische Post, wie auch die Westdeutsch Zeitung, anlässlich eines Informationsgespräches mit dem Vorstand der Flüchtlingshilfe Langenfeld über die Situation der in Langenfeld lebenden Flüchtlinge. Diese so, Vorstandsmitglied Frank Schöler, haben in Zeiten von Corona einen schlechten Stand. Für viele in Gemeinschaftsunterkünften lebende Flüchtlinge steht das Leben während der Pandemie still. Behörden sind geschlossen. Bearbeitungsprozesse verzögern sich. Termine für eine berufliche Eingliederung finden im Jobcenter häufig nicht statt. Homeschooling für Kinder ist so gut wie unmöglich, weil es erstens an der technischen Ausstattung fehlt und zweitens in den Heimen kaum funktionierende Internetverbindungen zur Verfügung stehen. Erwachsene sprechen schlechter Deutsch, als vor Corona, weil kein Unterricht in Bildungseinrichtungen stattfindet und sie, in Camps isoliert, nur in ihrer Muttersprachen kommunizieren. Die FHL versucht auch in dieser Situation individuell Hilfe zu leisten so gut es in Anbetracht der Schutzverordnungen eben geht.
Unsere Nachhilfe-Arbeit wird hoffentlich bald wieder beginnen können. Das Sozialamt der Stadt Langenfeld hat die bestehenden Schulungs-Räume in der Theodor-Heuss-Straße 101 für Schülerbetreuung frei gegeben. Wir besprechen derzeit mit unserem Kooperationspartner, dem Verein Soziale Brennpunkte, wie und wann es dort losgehen soll. In der Albert-Einstein-Straße 27 ist der Übungsraum bislang noch nicht frei gegeben. Es gab an der AES bekanntlich Infektionsfälle mit Quarantäne-Anordnung.
Eine sehr engagierte junge Frau hilft uns seit längerem in einer Flüchtlingsunterkunft bei der Betreuung ihrer Mitbewohner. Da sie gut Deutsch spricht, sehr umgänglich ist und das Vertrauen der anderen Flüchtlinge genießt, ist sie für uns eine große Hilfe. Nun hat sie einen Flüchtlingshelferausweis bei der Stadtverwaltung beantragt.
Dieser wurde ihr allerdings verweigert. Als Begründung wurde angemerkt, dass sie selbst in einer Flüchtlingsunterkunft wohne und über eine Aufenthaltsgestattung verfügt.
Davon abgesehen, dass uns diese Regelung bislang nicht bekannt war, haben wir eine andere Vorstellung von einem Flüchtlingshelfer. Die Vorgabe der Stadt heißt ja, in praktisches Handeln übersetzt, dass ein Flüchtling anderen Flüchtlingen grundsätzlich nicht helfen kann, solange sie oder er in einem Heim wohnt und keine Anerkennung als Asylsuchender hat.
Wir halten diese Einschätzung für nicht sachgerecht, es geht ja um die Kompetenz, Hilfe zu leisten. Im Übrigen ist die Mitarbeit in der Flüchtlingshilfe auch ein Aspekt des Integrationswillens und der gesellschaftlichen Teilhabe. Die sollte man auch einem Menschen mit Aufenthaltsgestattung und einem Wohnort, den er sich selbst nicht ausgesucht hat, nicht vorenthalten.
Der politische Umgang unter den Parteien während der Sitzungen des Stadtrats und der Ausschüsse in Langenfeld sagt viel über die herrschende Kultur und die Einstellungen aus. Es geht um Verantwortung, Empathie und Fürsorge für Flüchtlinge.
Unsere Vorständin Luise Pawlowsky hat den Verlauf der Sitzung des Ausschusses für Soziales und Ordnung am 21. April mitverfolgt und ihre persönlichen Eindrücke in einem Blog-Betrag auf unserer Homepage niedergeschrieben. Die Frage war, was ist der Stadt eine professionelle, von integrativer, vorausschauender Sozialarbeit geprägte Betreuung der in Langenfeld lebenden Flüchtlinge wert - zumal sie ‚Kümmerer‘ nicht mehr beschäftigt.
Eine Ratsmehrheit beschloss bekanntlich zwei der von der Opposition geforderte Sozialarbeiterstellen gegen die Stimmen der stärksten Fraktion. Dies forderte die Flüchtlingshilfe.Langenfeld schon seit fünf Jahren im Rahmen der Mitarbeit am ersten Integrationskonzept der Stadt.
Mehr zu Beobachtungen von Luise
Einen kritischen Blick auf die Situation von Alleinstehenden Flüchtlingen wirft unser Vorstandsmitglied Frank Schöler in einem Blogbeitrag unter dem Titel ‚Sparen am unteren Ende‘. In Langenfelder Heimen leben vor allem alleinstehende junge Männer in willkürlichen ‚Gemeinschaften‘ und werden dadurch finanziell benachteiligt.
Das Sachmittel-Team möchte 17 I-Dötzchen aus Flüchtlingsfamilien bis zum Start des neuen Schuljahres unterstützen und bereitet sich darauf vor. Der Kontakt zu den Familien kann leider nur mit einer schriftlichen Einladung erfolgen. Als Bestätigung reicht eine Whatsapp-Antwort. Wir laden dann nur ein Elternteil mit Kind ein.
Die Corona-Pandemie hat unsere Arbeit fast zum Stillstand gebracht. Wir hoffen, dass wir unsere Schulstart-Aktion Schritt für Schritt bis zum Beginn des neuen Schuljahres durchführen können.
Das Team, allen voran Karin Selbach und Susi Kulm haben tatkräftig das Lager aufgeräumt. Unser Kinderkleiderbestand reduziert sich nun auf eine Bananenkiste pro Doppelgröße -nach Jungen und Mädchen getrennt.
So gibt es Platz für Sachen rund um den ersten eigenen Hausstand und alles für den Schulstart in Langenfeld; egal ob Seiteneinsteiger oder Schulneulinge. Seit Anfang Mai nehmen wir wieder gezielt Spenden an.
Was wir benötigen ist auf unserer Homepage nachzulesen.
Übrigens: An dieser Stelle auch ein Dank an den Ski-Club Adler für die Spende von gut erhaltenen Bällen, die wir an die I-Dötzchen weitergeben möchten.
Die Stadt Langenfeld plant eine Impfaktion in Flüchtlingsquartieren. Impfaktionen sind laut Sozialamtsleiter Holger Hammer für den 12.06. und 24.07. terminiert worden. Das war nach unserer Beobachtung auch dringend erforderlich. Denn laut Flüchtlingsrat NRW zeigen Ergebnisse des Kompetenznetzes Public Health Covid-19, dass geflüchtete Menschen ein besonderes Risiko haben zu erkranken und gar an Corona zu sterben.
Sie leben in Massenunterkünften bis zu zwei Jahre auf engem Raum, teilen sich Toiletten, Schlaf- und Waschräume und nutzen dieselben Küchen und Gemeinschaftsflächen. Wegen der beengten Verhältnisse hat sich bereits eine Vielzahl von Menschen in Landeseinrichtungen wie auch in Langenfeld infiziert. Immer wieder werden Teil- oder Vollquarantänen verhängt.
Schon im April waren in Unterkünften in Langenfeld 34 Infektionsfälle aufgetreten. Alle 304 Bewohner der vier Häuser am Standort wurden unter Quarantäne gestellt. In einem aktuellen Fall an einem anderen Standort wurden laut einer Meldung am 21. Mai 39 infizierte Personen in einem Gebäude positiv auf Corona getestet. Hier sollen sich während einer Quarantäne Familienangehörige infiziert haben.
Für die Flüchtlingshilfe Langenfeld ist es unerlässlich, dass Flüchtlinge intensiv und dauerhaft über die großen Gesundheitsgefahren durch das Corona-Virus und die gewissenhafte Einhaltung der AHD-A-L-Regeln aufgeklärt werden. Einfach verständliche mehrsprachige Informationen zu Impfungen, Impfstoffen und möglichen Nebenwirkungen sind bereit zu stellen. Da es in vielen Unterkünften noch immer kein Zugang zu einer stabilen Internetverbindung und somit zu Informationen gibt, sind aktive Informationsangebote umso wichtiger.
Hierfür setzt sich die Flüchtlingshilfe Langenfeld besonders ein, wie auch ein kritischer Blogbeitrag unseres Vorstandskollegen Frank Schöler von Anfang Mai auf unserer Homepage zum Stand der Impfsituation bei Geflüchteten schon Anfang Mai unter Beweis stellt.
Die letzte Ausgabe von Fahrrädern an Migranten erfolgte im September des letzten Jahres. Danach konnten wir aufgrund der Pandemie keine weiteren Ausgabetermine durchführen.
Während dieser Zeit wurden jedoch weiterhin Fahrräder gespendet, so dass wir jetzt an Kapazitätsgrenzen, was die Räumlichkeit betrifft, stoßen.
Wir haben daher beschlossen, bis auf weiteres keine weiteren Fahrräder mehr als Spenden anzunehmen und hoffen sehr bald wieder Fahrräder an bedürftige Geflüchtete ausgeben zu können.
In enger Kooperation arbeiten wir bei Reparaturen von ausgegebenen Fahrrädern nach längerem Gebrauch mit der Werkstattleitung von ‚Bildung hoch 3‘ zusammen.
Seit mehreren Monaten sind Toiletten und Duschen in der ersten Etage des Flüchtlingscamps an der Theodor-Heuss-Straße 101 für die Bewohner nicht mehr nutzbar. Ersatzweise stellte die Stadt Langenfeld außerhalb des Gebäudes eine Sanitärcontainer auf. Wie uns der Leiter des Sozialamtes Herr Holger Hammer auf Anfrage mitteilt, ziehen sich die Arbeiten in den oberen Sanitäranlagen hin.
Nach einer ersten Analyse sind die Schäden an der Anlage ‚schlimmer als befürchtet‘. Daher verzögert sich ihre Fertigstellung. Das bedeutet: Toiletten/Duschen im Untergeschoss stehen allein den Frauen zur Verfügung, die Anlagen im Außenbereich werden von den Männern genutzt. Für die Flüchtlingshilfe.Langenfeld stellt sich die Frage, wieso sich die Behebung der Schäden so lange hinauszögern muss. Wir sehen darin eine unverhältnismäßige Zumutung für die Bewohner.
Quelle: Kreis Mettmann
Die Kreisverwaltung Mettmann informierte in einer Pressemeldung von 25. Mai über die Entwicklung der Corona-Zahlen in Städten und Gemeinden des Kreises. Stand 25. Mai lag die 7-Tage-Inzidenz zu dem Zeitpunkt im Schnitt bei 94,1. Langenfeld muss mit einer Inzidenz von 161 leben, nach Velbert (243) und Ratingen (197) ist das der dritthöchste Wert im Kreis. In einer Pressemeldung vom 21. Mai heißt es: „Der vergleichsweise hohe Anstieg bei den Neuinfektionen in Langenfeld ist zum Großteil auf 15 weitere Positivfälle in einer Flüchtlingsunterkunft zurückzuführen. Dort sind inzwischen 39 Menschen infiziert.“
Aus Tageszeitungen wissen wir, dass es auch noch in weiteren Langenfelder Unterkünften viele Infektionsfälle mit Quarantäneanordnung gegeben hat. Indes haben auch etliche positiv getestete Bewohner die Infektion überstanden.
Insgesamt wirft die Entwicklung aber schlechtes Bild auf die Arbeit zuständigen Behörden Stadt Langenfeld. Schon jetzt stellen wir fest, dass Flüchtlinge stigmatisiert werden.
Zu vermuten ist, dass in Anbetracht der beengten Wohnverhältnisse in den Camps nicht ausreichend über die Ansteckungsgefahren informiert wurde. Dies wird aus Gesprächen deutlich, die die FHL mit Bewohnern telefonisch führte und angaben, dass Sie sich nicht informiert fühlten. Mangels dringend erforderlicher, engmaschiger Betreuung dürfte die Einhaltung der Infektionsregeln in den Unterkünften nicht intensiv genug überprüft werden. Hausmeister und Sicherheitsdienste allein helfen hierbei offenbar nicht. Die von der Stadt eingestellten und für die Unterkünfte zuständigen ‚Kümmerer‘ sind nach vorliegenden Informationen bereits seit Ende März 2021 nicht mehr im Dienst.
Luise Pawlowsky versprach ihren kleinen Schützlingen in der Albert-Einstein-Straße, dass sie Umarmungen durch Gedichte ersetzt. Zum gespendeten Sonntagskuchen sendete sie kürzlich Wünsche mit einem Quarantäne-Gedicht unter dem Titel "Geduld, Geduld" – Ein gutes Bespiel dafür, wie sich durch Empathie soziale Distanz überwinden lässt.
(ein Gedicht für „Professor Zweistein“ (5) und seine Schwester Frau Dr. Bachstelze (10) in der dritten Woche Quarantäne)
Geduld, Geduld
Bin zu Hause ohne Pause, und ich gähne,
ich bin immer auf dem Zimmer und erwähne:
ich dreh die zweite Runde hier - in Quarantäne.
Spiele spielen, Bücher lesen, essen, trinken, träumen,
und außerhalb läuft auch nicht viel, da kann ich nichts versäumen.
Toben, malen, Witze machen, tanzen, sich verkleiden,
singen, schlafen, Schule spielen, Stress muss man vermeiden!
Bin zu Hause ohne Pause, und ich gähne,
ich bin immer auf dem Zimmer und erwähne:
ich dreh die zweite Runde hier - in Quarantäne.
Kampf dem Virus bleibt gesund, es sind noch ein paar Tage.
Dann leg ich los, geh aus dem Haus und stell die eine Frage:
Wo geht’s hier zum Kinderglück unter freiem Himmel:
hüpfen, rennen, Fahrrad fahren, Platz da! ruft die Klingel
Bin zu Hause ohne Pause, und ich gähne,
ich bin Immer auf dem Zimmer und erwähne:
ich dreh die zweite Runde hier - in Quarantäne.
Professor Zweistein kehrt zurück mit Neugier und mit scharfem Blick
Gefolgt von seiner Schwester, Frau Doktor meint, hier ist ein Trick:
Bei kühlem Wetter warten im Wald die kleinen Arten
bis Mitte Mai, dann kann das Staunen starten.
Blumen, Bäume, Schmetterlinge, Wasserlauf, und Käferkrabbeln
Vögel zwitschern, Freunde jubeln und es gibt ein Eis……..
Eure Freundin Luise ( alias Lasuina Pawelsky)