„Der geschasste Mitarbeiter des Gebäudemanagers soll ohne solche Dokumentationen auch immer wieder Schäden in Gemeinschaftsunterkünften für Asylbewerber in Rechnung gestellt haben, die es so nicht gab – und die demnach Bewohnern zu Unrecht angelastet wurden.“ RP 8.1.19
Vermutet habe ich es von Anfang an. Die veruntreuten städtischen Gelder gingen auch zu Lasten der Flüchtlinge. „Wie erklärt sich der Reparatur- und Sanierungsstau in den Langenfelder Flüchtlings-quartieren“. So lautete eine meiner fünf Fragen, die ich am 7.11.2018 in der Bürgerfragestunde des Sozial- und Ordnungsausschusses gestellt habe. Eine Teilantwort gibt der Artikel in der „Rheinischen Post“ mit dem Titel „Rathaus ist für Betrüger jetzt tabu“. In welcher Höhe waren die Flüchtlings-unterkünfte betroffen? Wer entschuldigt sich für die nicht erledigten Reparaturen, die Folgen für die Menschen und für die Rufschädigung? Welche Geste der Entschuldigung, Verbesserung, Glaubwürdig-keit, oder der Vertrauensbildung gegenüber den BewohnerInnen der Flüchtlingsunterkünfte kommt den Verantwortlichen der Stadt in den Sinn?
Aus dem Rathaus ist zu hören, dass es in solchen Unterkünften dennoch „tagtäglich zu Schäden kommt, die zu beheben sind und die sich zu eklatanten Beträgen summieren“. RP 8.1.19
Beengtheit, Beschaffenheit, Nutzungsintensität, Ausstattungsmängel, …… es sind Notquartiere in Leichtbauweise, die jetzt Dauerquartiere sind. Gemeinschaftsquartiere mit sehr heterogener Bewohnerschaft sind nicht automatisch funktionierende Wohngemeinschaften! Schaden gegen Schaden ins Spiel zu bringen, halte ich für einen schwierigen Schachzug, dessen politische Wirkung absehbar und der bekundeten Integrationsabsicht nicht unbedingt förderlich ist. Auch die Stadt Langenfeld muss sich mit ihrer elementar wichtigen Arbeit mit Flüchtlingen immer wieder zwischen Ernüchterung und Erfolg ausbalancieren. Nicht nur die juristische Aufarbeitung des Veruntreuungs-falles ist in Gang. Die moralische und politische Aufarbeitung geschieht gleichzeitig. Da gibt es deutliche Abstriche in der Haltungsnote für die aufgeweckten KollegInnen im Rathaus. Die Kulturhinweise: a) der Täter geht im Rathaus weiter ein und aus, und b) die Opfer (Bewohner der Flüchtlingsunterkünfte) werden insgesamt diskriminiert.
Luise Pawlowsky