Wer hätte das gedacht. Die Bundesagentur für Arbeit stellt fest, dass die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt besser verläuft als erwartet. Inzwischen gehen über 360.000 Geflüchtete einer Arbeit nach. Deutsche Industrie- und Handwerkbetriebe sind zufrieden mit dieser Entwicklung, gehörten sie doch schon 2015 zu denen, die der Einwanderung von Flüchtlingen positiv gegenüber standen und daran Hoffnungen für den Arbeitsmarkt knüpften.
Dennoch gefällt dies nicht allen. Eines der Zentralorgane des Populismus zeichnet ein anderes BILD. Zwei Drittel der Flüchtlinge haben keine Arbeit, heißt es dort, was nun beileibe keine Erfolgsgeschichte sei. Die Rechnung stimmt auch, wenn man alle nicht arbeitsfähigen Kinder, Alte und Kranke mitrechnet. Insofern also eine Milchmädchenrechnung, aber die Verdrehung und Verfälschung von Fakten gehört ja schon seit langem zum rechtspopulistischen Handwerk. Dennoch können wir sicher sein, dass eine erkleckliche Anzahl von Konsumenten diese Nachricht für glaubhaft halten und nicht weiter hinterfragen wird.
Für die Flüchtlinge, die zu den Werktätigen gehören, dürfte das relativ egal sein. Sie haben einen wichtigen Schritt zur Integration gemacht und werden sich an ihren Arbeitsplätzen weiter die notwendige soziale Anerkennung und Teilhabe erarbeiten.
Frank Schöler