2019
Unsere Meinung dazu:
Der Integrationsbericht 2019 der Stadt Langenfeld weist aus, dass im September 443 Personen in Flüchtlingsheimen wohnten. Von diesen haben 90 Personen eine Anerkennung als Flüchtling, könnten also auch eine eigene Wohnung beziehen. Die übrigen, in städtischen Heimen lebenden Personen, sind entweder geduldet oder befinden sich noch in Anerkennungsverfahren.
• Integrationsarbeit endet nicht bei Auszug aus Wohnheimen
Immer weniger Flüchtlinge leben in städtischen Einrichtungen. Für die Stadtverwaltung Langenfeld endet die „Integrationsarbeit“ nach eigenem Bekunden, sobald die Flüchtlinge die städt. Sammelunterkünfte verlassen haben. Zu diesem Zeitpunkt fängt der Prozess der Integration aber gerade erst an.
• Wohnheimsituation macht gesellschaftliche Integration unmöglich
Während des Lebens in den Unterkünften haben die Menschen so gut wie keine Möglichkeit, sich in die Gesellschaft zu integrieren, da es aufgrund von Besuchsrestriktionen und der Securityüberwachung kaum möglich ist, normalen Kontakt mit Einheimischen zu pflegen. Besonders tragisch ist das z.B. für Schulkinder, die quasi ein Außenseiterleben führen müssen und Mitschüler über ihren Wohnort i.d.R. nur ausreichend informieren, geschweige denn, Mitschüler dorthin einladen.
• Zufahrtsverbote zu den Heimen und Besuchsrestriktionen führen zu Isolation
Flüchtlingshelfer sind häufig die einzige Verbindung in die Gesellschaft und somit auch die einzige Schnittstelle zu Integration. Durch die Zufahrtsverbote zu den Heimen ist auch die Arbeit von Flüchtlingshelfern erschwert. Erwachsene treffen in Sprachkursen nur die gleiche Sozialgruppe. Auch hier findet keine wirkliche gesellschaftliche Integration statt
• Mittel zur Einschulungsausstattung unzureichend
Die erste Ausstattung der Schüler bei ihrer Einschulung wird von der Flüchtlingshilfe.Langenfeld über Spendenmittel abgedeckt. Über die insgesamt 150 € aus dem Bildungs- und Teilhabe-Paket, die im Jahr zur Verfügung stehen, kann eine Grundausstattung mit Schultasche, Schulmaterialien und Sportkleidung nicht beschafft werden, zumal die Mittel nur in Raten zum Beginn der jeweiligen Halbjahre gezahlt werden. Wird ein Kind im Laufe eines Halbjahres eingeschult, stehen diese Mittel nicht zeitnah zur Verfügung.
• Wohnungsvermittlung: Stadt nicht einzige Vermittlungsstelle
Die Stadt legt im Integrationsbericht großen Wert auf das Thema Wohnungsvermittlung. Es entsteht der Eindruck, als sei die Stadt die einzige Vermittlungsstelle. Dies trifft bei weitem nicht zu. Viele Wohnungen werden von ehrenamtlichen Helfern vermittelt. Sobald die Flüchtlinge die städt. Unterkünfte verlassen haben, beendet die Stadtverwaltung ihre Zuständigkeit. Zu diesem Zeitpunkt ist allerdings Integrationsarbeit weder beendet noch überhaupt geleistet worden.
• Integration durch die Stadt Langenfeld weitgehend verfehlt
Als übergreifendes Fazit ist festzustellen, dass das Thema Integration durch die Stadt Langenfeld weitgehend verfehlt wird, weil der Fokus auf den Bewohnern der städt. Unterkünfte liegt. Hier findet Integration definitiv nicht statt. Es gibt seitens der Stadt keine Angebote für Menschen, die die Sammelunterkünfte verlassen haben und in eigenem Wohnraum leben. Zudem: Ein wenig mehr erkennbare Empathie für die Situation der in Langenfeld lebenden Flüchtlinge wäre aus unserer Sicht wünschenswert. Es fehlt nach wie vor an professioneller Sozialarbeit.
Seit April 2019 sind in den Flüchtlingsheimen drei städtische Mitarbeiter beschäftigt – die „Kümmerer“.
Die Flüchtlingshilfe.Langenfeld arbeitet eng mit den Kümmerern zusammen. Zum jetzigen Zeitpunkt Erfolgsmeldungen zu verbreiten, ist allerdings verfrüht. Es leben in den Heimen immer noch Bewohner, denen die Anwesenheit der Kümmerer unbekannt ist oder die deren Aufgaben nicht kennen. Die Helfer der Flüchtlingshilfe verweisen die Bewohner regelmäßig an die Kümmerer oder stellen Kontakte her.
Im Integrationsbericht werden Projekte als städtisch aufgeführt, die zum Teil von der Flüchtlingshilfe initiiert sind und auch von dieser durchgeführt und finanziert (z.B. Nähgruppe, Sprachkurse) werden.
Zweifellos ist die ständige Präsenz der Kümmerer in den Heimen ein echter Zugewinn für die Bewohner. Dennoch bleibt es unklar, worin die Aufgaben der Kümmerer bestehen. Es fehlt für Außenstehende eine einheitliche Linie. Jeder entwickelt eigene Schwerpunkte und Projekte.
In Abgrenzung dazu bleiben die Funktionen und Aufgaben der bisher und auch weiterhin in den Heimen tätigen Honorarkräfte unklar. Dies führt im Tagesgeschäft sowohl bei den Flüchtlingshelfern als auch den Bewohnern zu Verwirrung.
Viele Flüchtlinge ergreifen Arbeitsgelegenheiten – teilweise verfrüht
„Der Flüchtling arbeitet“ hatten wir einen der Blogbeiträge auf unserer Homepage überschrieben und darauf hingewiesen, dass laut Bundesagentur für Arbeit inzwischen über 360.000 Geflüchtete einer Arbeit nachgehen. Das ist ein hoher Prozentsatz bei den in Deutschland lebenden Flüchtlingen. Sie haben einen wichtigen Schritt zur Integration gemacht und werden sich an ihren Arbeitsplätzen weiter die notwendige soziale Anerkennung und Teilhabe erarbeiten.
In einer Presseveröffentlichung zum Integrationsbericht der Stadt Langenfeld vom 08.11.2019 weist ein Vertreter der Verwaltung darauf hin, dass aufgrund fehlender Deutschkenntnisse viele Flüchtlinge lediglich Anlerntätigkeiten bekommen. In dieser Schlussfolgerung ist das unzutreffend.
Es ist Fakt, dass insb. junge Männer sich sehr schnell um Arbeit bemühen und diese i.d.R. über Leiharbeitsfirmen auch bekommen haben. Die Vermittlung an Zeitarbeitsunternehmen wird durch die Jobcenter forciert. Diese Tätigkeiten sind allerdings in der Tat häufig Hilfsarbeiten und unqualifiziert.
Der Wunsch nach eigenem Einkommen und Unabhängigkeit von Sozialleistungen ist überwiegend dem Umstand geschuldet, dass die jungen Männer möglichst schnell der Wohnsituation in Sammelunterkünften entkommen wollen. Hier waren die Alleinstehenden oft beengt zu mehreren Personen in einem Zimmer untergebracht, unabhängig von Herkunft oder Religion.
Aus den prekären Arbeitsverhältnissen kommen diese Personen allerdings schwer wieder heraus, obwohl sie durchaus in der Lage wären, Ausbildungen zu absolvieren oder Weiterbildungsmaßnahmen zu belegen. Hierbei mangelt es oft an der Unterstützung der Jobcenter. Flüchtlinge werden auch häufig ohne Berücksichtigung ihrer Qualifikationen und der Berufserfahrungen aus ihren Heimatländern in unqualifizierte Arbeit vermittelt.
Integration 2.0 bedeutet: Qualifikation bei Arbeitssuche stärker berücksichtigen
Inzwischen haben allerdings viele Flüchtlinge die Sprachstufe B2 erreicht, was für die Aufnahme einer Ausbildung allgemein vorausgesetzt wird. Einige sind sogar schon bei C1 angekommen.
Die Flüchtlingshilfe.Langenfeld bemüht sich, dem Zustand der inadäquaten Jobvermittlung Abhilfe zu schaffen. In Zusammenarbeit mit Institutionen wie der IHK und der Handwerks-kammer, wirtschaftsnahen Vereinigungen wie dem Lions Club, Rotariern oder Integrationsfond Hilden-Haan sowie speziellen Abteilungen der Arbeitsagentur wie dem Integrationpoint und Joboffensive Mettmann wird nach Möglichkeiten einer optimalen Ausschöpfung der Fähigkeiten und Qualifikationen der Menschen mit Fluchthintergrund gesucht. Hierdurch entsteht aktive und zielführende Integrationsarbeit.
Speziell für vom Brand in Alt Langenfeld betroffene Kinder organisierten Irene Schröder und Luise Pawlowsky Ende September einen Erlebnisnachmittag mit Hunden. Teilnehmer waren neben dem Terrier Lucky und dem Havapoo Flocke ihre Besitzerin Julia Reichel und sechs Flüchtlingskinder.
Julia Reichel aus Langenfeld ist ausgebildete Erzieherin mit Spezialgebiet tiergestützte Therapie und Pädagogik. Ihr Ziel ist es, Kinder durch den direkten Umgang und die Begegnung mit Tieren glücklich zu machen. Das gelang am Nachmittag mit einer gemeinsamen Wanderung durch den Landschaftspark Fuhrkamp vortrefflich. Schnell war das anfängliche Eis gebrochen. Die Therapiehunde Flocke und Lucky erwiesen sich als muntere Spielgefährten, gaben brav Pfötchen oder bilanzierten, an der Leine geführt von den Kindern, über Baumstämme. Streicheleinheiten waren die Belohnung. Das machte Beteiligten offensichtlich viel Spaß. So ging der Nachmittag, wie im Flug vorüber und ließ Kinderaugen strahlen.
Die Kosten für den Erlebnisnachmittag wurden aus Spenden von Langenfelder Bürgern für Zwecke der Flüchtlingshilfe getragen.
Einer Schneiderin, die in der Unterkunft wohnt, hatte ich eine Nähmaschine besorgt. Im Büro von Frau Halawi, führte sie mir ihre frisch genähten Modelle vor. Mit Übersetzungshilfe kam nicht nur meine Bewunderung zum Ausdruck. Der Wunsch, wie gerne sie mit anderen Frauen gemeinsam nähen würde, wurde deutlich.
Schnell war das Projekt umrissen: Ich kümmere mich um Material (denn schließlich habe ich eine Hobby Textilwerkstatt im Keller) und ein Team, Frau Halawi kümmert sich mit Unterstützung der Hausmeister und der Stadt um Raum und Möbel.
Eine Vollversammlung mit interessierten Frauen folgte. Termine, Regeln, Ziele wurden besprochen und die Vorfreude wuchs. Die Evangelische Kirchengemeinde hat uns Geld für drei Nähmaschinen geschenkt. Die Flüchtlingshilfe hat inzwischen Fördermittel beantragt. Und mein Team Britta Sponsheimer und Franca Fuca, die beide mit mir seit Januar 2016 für geflüchteten Frauen im Jugendzentrum Alte Schule einen Treff organisiert hatten, sind als Hobby- und Berufsschneiderin wieder mit von der Partie. Seit Anfang Oktober nähen wir nun mittwochs mit Anfängerinnen. Freitags nähen die Fortgeschrittenen Näherinnen gemeinsam, unterstützt von der Ideengeberin.
Mittwochs platzt der Raum inzwischen aus allen Nähten, weil die Nachfrage groß ist. Deshalb haben wir angefragt, ob eine Chance besteht, auf eine Zwei-Raum Kombination auszuweichen. Dann könnten wir Nähen und andere Handarbeitstechniken verbinden, denn Frauenkultur in verschiedenen Ländern hat viel zu bieten.
Ich habe von der textilen Tradition in meiner Familie berichtet (www.hessenstickerei.eu), und dass meine Schwester in Berlin ebenfalls mit Frauen in einem Flüchtlingsquartier näht. Dort haben sie Kontakte zur jährlich stattfindenden „textile art“ aufgenommen. Aber trotz der mir eigenen Vernetzungsbegeisterung nahm ich wahr, dass die älteren Frauen wehmütig wurden, als es um Stickereien und Handarbeiten ging, die sie in ihrer Heimat zurück lassen mussten. Aber das „know how“ haben sie mitgebracht, und das beleben wir jetzt.
Bei der Planung der Unterkünfte waren Gemeinschaftsräume nicht vorgesehen. Wenn jetzt mit Raum und Räumen großzügiger umgegangen werden kann, dann sind gemeinschaftsfördernde Initiativen sehr wichtig. Denn viele der BewohnerInnen leben schon sehr lange in diesen Quartieren. In unserem Raum stehen jetzt 9 Stapelstühle. Während neulich in der benachbarten Küche – aus was für Gründen auch immer - kein einziger Stuhl zu finden war.
Unter unseren Teilnehmerinnen sind zwei junge Frauen, die uns helfen die Sprachbarrieren zu überwinden. Eine der beiden fungiert auch als unsere Sprecherin. Das vereinfacht die Kommunikation.
Für das nächste Jahr planen wir gemeinsame Ausflüge an interessante, textil bedeutungsvolle Ort in der nahen Umgebung. Materialspenden sind jederzeit herzlich willkommen, ebenso wie textile Freundschaften. Susanne Labudda, von der AWO fragte z.B. an, ob wir nicht Schürzen nähen könnten, für die kleinen Zwerge aus dem Hummelnest- Kindergarten, die regelmäßig ins Café am Wald zum Kochen kommen. So ein Einsatz würde natürlich kulinarisch nachbarschaftlich vergütet. Ein kleines Kompetenz-Zentrum streckt seine Fühler aus.
Luise Pawlowsky, November 2019, Tel.02173-26319
Ein Flüchtling aus Syrien eröffnet sein eigenes Friseurgeschäft
Der Syrer Faisal Fara eröffnete Anfang August auf der Hauptstraße Ecke Karlstraße sein eigenes Herrenfriseurgeschäft, der vorläufige Endpunkt einer großartigen Integrationsgeschichte.
Im Oktober 2015 kam Faisal als Kriegsflüchtling in Langenfeld an. Gebürtig stammt der 36jährige aus dem Ort Kakotalkotschar in der Provinz Al-Hassaka, einem umkämpften Kurdengebiet im Nord-Osten von Syrien, nahe der türkischen Grenze. Seine Heimat leidet noch immer an den Folgen der Auseinandersetzungen zwischen den Kriegsparteien und Milizen unterschiedlicher Ausrichtung.
Nach seiner Schulzeit hatte Faisal in Syrien bereits 18 Jahre als Herrenfriseur gearbeitet, davon auch zwei Jahre im Irak, dessen Grenze nicht weit war. 2014 floh er mit seiner Frau wegen ständiger Bedrohung und Terror durch den IS aus seinem Land und stellte in Deutschland 2015 einen Asylantrag, dessen Bewilligung seinen Aufenthalt nun sichert. Er erlernte relativ schnell und gut die deutsche Sprache, machte Praktika in seinem Handwerk und bekam eine Beschäftigung in einem Friseursalon in Langenfeld. Sein gradliniger Weg ebnete auch den Zugang zur Selbständigkeit, der ihm durch die Behörden genehmigt wurde.
Sein im traditionellen Stil eingerichtetes Friseurgeschäft lädt mit seiner großen Fensterfront zum Besuch ein. Haarschnitte aller Art mit Hand oder Maschine, Bartschneiden und Rasieren sind für freundlichen Faisal kein Problem. Nicht nur seine Leistungen, auch seine Preise sind konkurrenzfähig. Inzwischen ist der Laden gut besucht, aber Faisal wäre nicht Faisal, wenn er nicht schon Ideen für die Weiterentwicklung hätte. Lassen wir uns überraschen.
Schon fast traditionsgemäß organisiert der Flüchtlingshilfe Langenfeld e. V. eine Schultütenaktion für Flüchtlingskinder, die in diesem Jahr eingeschult werden. Am Dienstag, dem 27. August fand die Übergabe im FHL-Sachmitteldepot statt. Wir beschenkten insgesamt 4 Jungen und 5 Mädchen. Drei davon leben in Wohnungen, was auch ein Zeichen den voranschreitenden Integrationsprozess der in Langenfeld lebenden Flüchtlinge ist
Anschaffung und Inhalt der Schultüten wurden allesamt aus Geldmitteln bestritten, die aus Spenden von Langenfelder Bürgern stammen. Neben Süßigkeiten besteht der Inhalt aus einer Kinderzahnbürste mit Zahnpasta; außerdem aus Pixibüchern, einem kleinen Stofftier, Aufklebern, ABC-Keksen und Straßenmalkreide.
„Die Einschulung ist traditionsgemäß für alle Kinder ein ganz besonderer Tag. Die Flüchtlingshilfe Langenfeld e. V. möchte dazu beitragen, dass auch Flüchtlingskinder zum Schulstart Spaß mit ihrer Schultüte haben und sich gegenüber anderen Kindern nicht zurückgesetzt fühlen müssen“, betont Irene Schröder, Initiatorin der Aktion bei der neben weiteren ehrenamtlichen Helferinnen auch die Stadt Langenfeld unterstützt.
Am 20. Juni 2019 fanden weltweit in etwa hundert Ländern Veranstaltungen im Rahmen des vom Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) ausgerufenen Weltflüchtlingstags statt. Der Tag bietet Gelegenheit Solidarität mit Flüchtlingen zum Ausdruck zu bringen. Unser Vorstandsmitglied Frank Schöler hat einen sehr lesenswerten Blogbeitrag auf unserer Homepage veröffentlicht, in dem er seine Sichtweise über den Umgang mit Flüchtlingen auf der Ebene von Politik und Gesellschaft in Deutschland darstellt.
Ihr findet den Beitrag hier.
2019: Mitmach-Zirkus Proscho
2019: Einschulung
Mai 2019: Internationales Kinder und Jugendfest
April 2019: Willkommenslotsen
April 2019: Gute Nachbarschaft auf zwei und vier Beinen
Die Ausgabe von vorbestellten Fahrrädern für in Langenfeld lebende Flüchtlinge durch das Team der Fahrradgruppe erfolgt ab sofort in er Leichtbauhalle an der Bahnstraße 90a. In der letzten Zeit wurden die Fahrräder im Gemeindesaal der Erlöserkirche an der Hardt ausgegeben. Die Ausgabe in der Bahnstraße hat den Vorteil, dass der Hin- und Her-Transport fertiger Räder entfällt, schneller für Ersatz bei nicht passenden Rädern gefunden werden kann, notwendige Werkzeuge vorhanden sind und die Termine zeitlich flexibler gestaltet werden. Die Ausgabestelle ist mit dem Bus über die Bushaltestelle Bahnstraße schnell zu erreichen. Näheres dazu auch im Internet hier
Am 18. und 19. Mai waren wir traditionsgemäß beim Internationalen Kinder- und Familien fest dabei. Wir haben aktiv über unsere Arbeit informiert. Kinder hatten viel Spaß beim Spielen und Basteln mit und aus Zeitungspapier. Für die Erwachsenen wollten wir im Rahmen eines Quiz einmal überprüfen, was Bürger in Langenfeld und Umgebung über die Lebenssituation Flüchtlinge in unserer Stadt wissen. Ehrlich gesagt nicht genug. Von den über 80 Teilnehmer hatten nur vier alle Fragen richtig beantworten können. Wir verstärken deshalb unsere Informationsarbeit.
Kinder – und Familienfest
Wissens-Quiz der Flüchtlingshilfe.Langenfeld e. V.
Ergebnisübersicht
Frage: Wieviel Sammelunterkünfte (Standorte) für Flüchtlinge gibt es in Langenfeld?
Antwort: vier Unterkünfte
Frage: Wie werden Flüchtlinge mit Einrichtungsgegenständen ausgestattet?
Antwort: Die Stadt stellt Kühlschrank, Etagenbett, Tisch, Schrank und Stühle zur Verfügung
Frage: Wie werden die Mitarbeiter der Stadtverwaltung bei der Stadt genannt, die seit Kurzem die Sammelunterkünfte für Flüchtlinge betreuen?
Antwort: Kümmerer
Frage: Wieviel Wohnraum steht drei zusammen lebenden Personen in einer Sammelunterkunft zur Verfügung?
Antwort: 16 qm
Frage: Verfügen die Bewohner über eigene Bäder, Dusche und WC in den Sammelunterkünften?
Antwort: Nichts davon
Frage: Dürfen Flüchtlinge in den Sammelunterkünften Besucher beherbergen?
Antwort: Nur mit Genehmigung
Frage: Dürfen Helfer der Flüchtlingshilfe.Langenfeld e. V. die Sammelunterkünfte betreten?
Antwort: Nur mit Flüchtlingshelfer-Ausweis.
Frage: Sind Sprinkleranlagen, Rauchmelder oder Einbruchmeldesystem zur Sicherheit der Bewohner in den Unterkünften vorhanden?
Antwort: Nur Rauchmelder
Es wurden unter allen Teilnehmern drei Buchgutscheine im Gesamtwert von 100 Euro verlost:
Zu den Gewinnern zählen:
Mays Shekhali, Gutschein über 50 Euro
Bilal-Kemal Yildiz, Gutschein über 30 Euro
Die Preisvergaben fand am 1. Juli im Schaustall, Winkelsweg 38 statt. Wir berichten darüber im nächsten Newsletter.
Die Westdeutsche Zeitung veröffentlichte am 24. Juni in ihrer Lokalausgabe Langenfeld einen Artikel über unsere Initiativen zur Unterstützung bei der Jobsucher für Flüchtlinge. Dabei wurde auch die Kooperation mit den Willkommenslotsen der IHK-Düsseldorf hervorgehoben. Der Artikel bietet außerdem Informationen über die vielfältigen Aufgaben im Rahmen der Integration. Der Spracherwerb gewinnt hierbei eine besondere Bedeutung.
Nachzulesen ist der Artikel im Internet hier
Neue Mitglieder des Lenkungskreises der Flüchtlingshilfe Langenfeld e. V. sind
Susanne Havlik, Thomas Schmitter und Volkmar Keller. Alle drei engagieren sich mit nachhaltigen Erfolgen schon seit vielen Jahren ehrenamtlich in der Flüchtlingsarbeit und verfügen über viel Praxiserfahrungen.
Neben den neuen Mitgliedern besteht der Lenkungskreis aus Harry Mogge, Luise Pawlowsky, Frank Schöler (Vorstandsmitglieder des Vereins) sowie Sabine Schöler, Irene Schröder, Klaus Olbrich und Rainer Schlatmann.
Die Mitglieder des Lenkungskreises koordinieren innerhalb der Gruppen Sachmittel, Fahrräder und Mobilität, Schülerhilfe und Qualifizierung die Arbeit der ehrenamtlichen Helfer der Flüchtlingshilfe.Langenfeld. e. V.
Sehen wir uns auf dem Internationalen Kinder und Jugendfest im Freizeitpark Langfort am 18. Und 19. Mai? Wir sind dort, wie in den letzten Jahren mit einem eigenen Stand vertreten. Diesmal werden wir aus Gründen des Naturschutzes keinen Luftballon-Wettbewerb durchführen. Stattdessen gibt es phantasievolles, kreatives Basteln mit Zeitungspapier unter der Federführung von Luise. Natürlich wollen wir die Besucher über unsere Arbeit informieren und weitere Helfer gewinnen. Hierbei organisieren wir ein kleines Quiz, bei dem es für die Teilnehmer Buchgutscheine im Gesamtwert von insgesamt 100 Euro zu gewinnen gibt. Kommt vorbei alle sind willkommen. Gerne könnt ihr Eure Schützlinge mitbringen. Wer möchte kann uns auch bei der Standbetreuung unterstützen.
Treffpunkt ist Freizeitpark Langfort, Stand Nr 12
Vor etwas mehr als einer Woche startete ein neues Kooperationsprojekt mit der Sportgemeinschaft Langenfeld. Der ‚Eltern und Kind‘-Schwimmkurs für Flüchtlinge findet mit großer Resonanz sonntags von 8.30 bis 9:15 im Schwimmbad unter Anleitung einer Schwimmlehrerin statt. Die SGL stellt die Räumlichkeit kostenlos zur Verfügung, das Honorar der Schwimmlehrerin wird aus den Spendenmitteln der Flüchtlingshilfe getragen.
Im vergangenen Halbjahr wurde das Zeitfenster sonntags um 8:30 genutzt, geflüchteten Grundschulkindern das Schwimmen beizubringen. Dieser Kurs ist jetzt abschlossen und alle Teilnehmer haben die Seepferdchen-Prüfung erfolgreich abgelegt.
Zusätzlich findet jeden Samstag ab 10:00 Uhr ein Schwimmtreff statt. Teilnehmer sind Frauen und Männer und deren Kinder, die Freude am Schwimmen haben. Die Flüchtlingshilfe.Langenfeld übernimmt dabei die Eintrittskosten aus Spenden von Langenfelder Bürgern.
Erinnert ihr Euch? In Langenfeld sorgte in der Nacht auf den 07.Oktober 2018 ein Feuer für große Schäden in der Flüchtlingsunterkunft Alt-Langenfeld. In der Unterkunft lebten 47 Bewohner. Das Feuer war im Dachstuhl ausgebrochen und hatte dann die zweite Etage erfasst. Bis heute ist die Ursache ungeklärt. Das Team der Flüchtlingshilfe.Langenfeld organisierte schon am Morgen nach dem Brand eine koordinierte nachhaltige Hilfsaktion, um die akute Not der betroffenen Familien zu lindern. Heute können wir eine erfreuliche Bilanz ziehen.
Die Flüchtlingshilfe.Langenfeld rief unmittelbar nach dem Brand zu Spenden in der Lokalpresse auf. Die Resonanz war überwältigend.
Wir haben insgesamt 3.500,00 € zweckgebundene Spenden von Langenfelder Bürgerinnen und Bürgern erhalten, zudem wurden noch Sachspenden in Höhe von 1.060 € quittiert. Zu den Sachspendern gehörten die Avie-Apotheke in Berghausen, DM Berghausen und Real Langenfeld. Die Bewohner des Senioren- und Pflegeheim Pro Talis ließen es sich nicht nehmen, Pizza für die ausquartierten Flüchtlinge zu backen. Allen Spendern gilt unser herzliches Dankeschön. Die Gelder kamen direkt den Flüchtlingsfamilien zugute.
1.800 € der Bargeldspenden wurden für Zwecke der Soforthilfe, Betreuung, Verpflegung etc. geleistet und 1.700 € in bar an die Geschädigten ausgezahlt.
Unser Team war in den ersten Wochen täglich engagiert bei der Betreuung von Betroffenen. Wertvolle praktische Hilfe gab es zudem durch das Netzwerk um Maike Braun, von Heilpraktikern ohne Grenzen aus Düsseldorf, durch die Arbeiterwohlfahrt Langenfeld und den Elternverein der Paulusschule sowie Teammitglieder der „Alten Schule“. Gemeinsam haben wir viel erreicht. Ein wirklich gutes Gefühl haben wir heute, trotz der hohe Anspannung. Bei den betroffenen Familien ist langsam Ruhe eingekehrt und das Leben geht weiter. Sie konnten teilweise in ihr bisheriges Quartier zurückkehren oder sind in anderen untergebracht.
Im vergangenen Jahr gab es einen Wechsel im Vorstand der Flüchtlingshilfe Langenfeld. e.V. gegeben. Torsten Fuhrmann, vormals 1. Vorsitzender und Hans Herres, vormals Schatzmeister, verließen den Verein auf eigenen Wunsch. Inzwischen wurden die Vorstandspositionen durch Wahl der Mitgliederversammlung neu besetzt. Der neue Vorstand besteht aus Harry Mogge, 1. Vorsitzender, Luise Pawlowsky, 2. Vorsitzende und Frank Schöler, Schatzmeister. Die Flüchtlingshilfe bedankt sich auf diesem Wege bei den ausgeschiedenen Vorstandmitgliedern für die engagierte Arbeit bei der Betreuung der in Langenfeld lebenden Flüchtlinge.
Mit der Integration der in Langenfeld lebenden Migranten geht es weiter gut voran. Ein Beleg dafür sind die sich verändernden Aufgabenbereiche der Flüchtlingshilfe Langenfeld e. V. Diese haben sich in den letzten zwei Jahren qualitativ stark verändert.
Neben der Betreuung bei Fragen des Alltagslebens, der Wohnungssuche und der Unterstützung beim Spracherwerb von Schülern und Erwachsenen, geht es heute mehr denn je um die Integration durch Aufnahme von Arbeit und Ausbildung.
„Viele der Flüchtlinge haben in ihren Heimatländern in verschiedenen Berufen der Industrie, des Handwerks oder im Dienstleistungsbereich gearbeitet. Sie bringen deshalb für eine Arbeitsaufnahme prinzipiell gute Voraussetzungen mit. Leider gelingt dies nicht in dem Maße wie es zur sozialen Integration notwendig und wünschenswert wäre“, betont Frank Schöler, Vorstandsmitglied der Flüchtlingshilfe Langenfeld.
Um bei der Zielsetzung weiter und vor allem schneller voranzukommen, brauche es eine Zusammenarbeit in gut funktionierenden Netzwerken, so Frank Schöler. Mit den Mitarbeitern der Jobcenter, der Handwerkskammern und auch mit Unternehmen selbst stehen die Helfer der Qualifizierungsgruppe der FHL in regem Kontakt. Seit wenigen Wochen arbeitet die Flüchtlingshilfe Langenfeld auch mit den Willkommenslotsen der Industrie und Handelskammer Düsseldorf zusammen.
Bereits vor etwa drei Wochen stellte Stephan Jäger, Referent der IHK für Fachkräftesicherung in Unternehmen das Lotsen-Projekt anlässlich eines gemeinsamen Arbeitstreffens vor.
Willkommenslotsen sind die Schnittstelle zwischen den Unternehmen und den Flüchtlingen. Sie arbeiten mit Hilfe von Information und Beratung sowie aktivem Einsatz in Unternehmen daran, dass sowohl die Wünsche von Bewerbern nach Praktika, Ausbildung und Arbeit als auch die der Unternehmen nach möglichst passgenauer Stellenbesetzung erfüllt werden. Die Willkommenslotsen prüfen die Ausbildungs- und Beschäftigungsnachweise und führen Bewerbungstrainings mit den Arbeitssuchenden durch. Soweit möglich, werden auch Empfehlungen auf Basis der Bewerbergespräche ausgesprochen.
Am Dienstag, dem 23. April hatte die Flüchtlingshilfe.Langenfeld die IHK Willkommenslotsin Gisela Kwiatek bei einem Austauschtreffen zu Gast. Hieran nahmen auf Initiative der FHL bereits fünf nach Arbeit suchende Migrantinnen und Migranten teil. Die zwei Frauen und drei Männer, Juristen, ein Chemiker, ein Personalsachbearbeiter sowie eine Verwaltungs- und Finanzfachwirtin erhielten vielfältige Informationen über den Integrations-Service der IHK.
Im nächsten Schritt werden sie zu individuellen Bewerbergesprächen nach Düsseldorf eingeladen. Zudem bietet sich für die Bewerber Gelegenheit, bei sogenannten ‚Speed Datings‘ in verschiedenen Städten des Kammerbezirks in direkten Kontakt mit Unternehmern zu kommen und sich somit persönlich für einen Job zu bewerben.
Die Maßnahmen im Rahmen des Willkommenslotsenprojektes der Industrie und Handelskammern wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestagesund gefördert. Die Flüchtlingshilfe.Langenfeld trägt mit ihrer ehrenamtlichen Hilfe bei der praktischen Umsetzung ebenfalls aktiv zum Gelingen bei.
Luise Pawlowsky | 24.4.2019
Am 15. Oktober 2018, eine Woche nach dem Brand im Flüchtlingsquartier Langenfeld Berghausen, begannen die Herbstferien. Die 12 betroffenen Schulkinder lebten mit ihren Familien weiter im Notquartier. Elisabeth Grodde, Mitarbeiterin des „Pro Talis“ Seniorenzentrums kam zu Besuch und überbrachte von den SeniorInnen selber gebackene Pizza. Für alle evakuierten Menschen ein Anlass zusammen zu sitzen, und Gelegenheit, Pläne für die Ferien der Kinder zu machen. Kino, Schwimmbad, Spielplatzbesuch, Wanderung… und Reiten standen auf der Liste. Das Reiten konnten wir jetzt am Ostersamstag mit Hilfe der „Landes- Reit- und Fahrschule im Pferdesportverband Rheinland e.V.“ realisieren. Bei gemeinsamen Streifzügen durch Berghausen und Reusrath waren die Kinder immer wieder Pferden begegnet, was große Freude auslöste. Ein Jubelschrei, und ein Sprint in Richtung Weidezaun waren jeweils Ausdruck spontaner Begeisterung. Nach unserem Nachmittag mit den Reitexpertinnen Beate Brouwer und Eileen Uilderks auf dem Langforter Gelände wissen wir besser, wie man sich Pferden nähert und ihr Vertrauen gewinnt. Manni und Morya ließen sich unter Anleitung geduldig pflegen und streicheln. Später durften alle Kinder bei schönstem Wetter die beiden Pferde führen und reiten. Mit der kleinen Mutprobe „Hufpflege“ verabschiedeten sich die Kinder mit einem zufriedenen „Dankeschön“. Die 7jährige Emma meinte zum Schluss:“ Jetzt haben wir alle Punkte von unserer Liste erledigt. Die Kinder leben inzwischen in 4 verschiedenen Unterkünften, und sie gingen schon immer auf 5 verschiedene Schulen. Deshalb gab es beim Wiedersehen viel zu erzählen. Am Vorabend des Brandes hatten die Kinder mir noch ihre neuen Hula Hoop Tricks gezeigt. Die Inspiration des Langenfelder Mitmachcircus hatte lange angehalten. Die kleine Schicksalsgemeinschaft wünscht sich für den Sommer ein gemeinsames Picknick. Das haben Irene Schröder und Luise Pawlowsky von der Flüchtlingshilfe Langenfeld e.V. schon registriert.