Eine Familie in einem Flüchtlingsquartier erhielt sieben der DHL von verschiedenen Absendern zum Transport anvertraute Päckchen nicht. Es gibt ein vagabundierendes Päckchen, das es selbst beim 4. Versuch der Zustellung nicht schaffte. Ich werde um Rat gebeten und empfehle eine Reklamation bei der Langenfelder Poststelle.
Selber versuche ich, bei einem Besuch der Post, am Paketschalter das Thema eines Schwarzen Flecks beim Zustellen von Paketen in Langenfeld anzusprechen. Antwort: “Wir sind nicht zuständig“. ich verlasse die Post mit einem gelben Kärtchen, ich soll die Nummer 0228 4333112 anrufen. „Eins Eins Zwei“ am Ende finde ich gut, das klingt nach Hilfe – aber weit gefehlt.
Ich wähle die Nummer, quäle mich durch Ansagen, Stichworte, Tastendruckbefehle und Warteschleifengedudel. Ich benenne schließlich das konkrete Problem eines schwarzen Flecks bei der DHL Auslieferung in Langenfeld. Ich erläutere, dass meine Reklamation, eher als eine strukturelles Phänomen zu verstehen ist und ergänze, dass der betroffene Familienvater sprachlich den langwierigen automatisierten Telefonfragen der Servicestelle mit Sicherheit nicht gewachsen ist. Ich trage auch vor, dass ich als Flüchtlingshelferin mich nicht in der Fürsorge für einzelne Pakete oder Briefe erschöpfen möchte, die wegen Nachlässigkeit oder Überlastung ihre Empfänger nicht finden.
Und weil ich keine Bearbeitungsnummer nennen kann und will, komme ich keinen Schritt weiter. Die Frage nach Vorgesetzten oder für regionale Versorgungsfragen zuständige Menschen, trifft ins Leere.
Ich spreche laut und deutlich und gerate in das Fahrwasser einer Wutbürgerin und ich kann sicher sein, dass das Alles für zwei Jahre bei der DHL gespeichert ist. Ich weiß auch, dass ich nicht die erste Flüchtlingshelferin bin, die hier als hilflose Helferin endet und so ihre kostbare Zeit verschwendet. Aber Zeit für Dokumentation muss sein - 30 Minuten.
Gute Besserung wünscht der DHL
Luise Pawlowsky